Neben Kanada und Montana führen ihn seine Reisen auch nach Namibia. Gerade Süd- und Ostafrika ist berühmt für seine große Anzahl an Wildtieren. Um diesen Reichtum zu schützen, hat man schon sehr früh damit begonnen, Schutzgebiete einzurichten. Ich habe bereits 1982 in meinem Buch zum Thema „Wildschutzgebiete in Ostafrika“ auf die Wichtigkeit hingewiesen, einen Ausgleich für die miteinander konkurrierenden Landansprüche zwischen Menschen und Wildtieren zu schaffen und auf die Notwendigkeit, die rasant steigende Bevölkerung dieser Länder an Devisen zu beteiligen. Der Parktourismus bringt vergleichsweise wenig Einnahmen, allerdings führt dieser auch zu einer Belastung der Ökosysteme der Schutzgebiete (Detlef Groß, Nationalparks, Wildreservate und Kulturstätten in Ostafrika, Materialien zur Ostafrika-Forschung, Trier, 1982). Durch ein striktes Jagdverbot konnte man noch nie eine bedrohte Tierart retten. Trotz der Schutzfunktion vieler Nationalparks kommt es immer noch zu illegalen Abschlachtungen geschützter Tiere, die zwangsläufig zur Ausrottung der Tierart führen werden. Die „Auslandsjagd“ ist eine durch strenge Gesetze regulierte, legale Jagdform, basierend auf Genehmigungen der lokalen und internationalen Behörden und dient dem Schutz der jagdbaren Tierarten. Diese Jagdlizenzen stützen sich weltweit auf unabhängige, wissenschaftliche Bewertungen der Nachhaltigkeit der Jagd. Für manche Menschen klingt das zunächst widersprüchlich, aber „wer jagen will muss erhalten“ und umgekehrt. Gerade in Ländern wie Afrika bietet der internationale „Jagdtourismus“ zumindest eine regional wirksame, finanzielle Alternative. Legal bewaffnete Jäger mit ihren ebenfalls waffentragenden Guides stören oft die Aktivitäten organisierter Wildererbanden und erhöhen somit deren Risiko entdeckt zu werden. Die Regulation des Wildbestandes muss sich den Raumforderungen der wachsenden, überwiegend landwirtschaftlich tätigen Bevölkerung anpassen. Im Idealfall sorgen Gesetze dafür, dass genügend Wild erhalten bleibt, der Bestand durch die bezahlte Jagd so reduziert wird, dass die Weide- und Ackerflächen der einheimischen Bevölkerung nicht zerstört werden, und diese eine finanzielle Unterstützung aus den hohen Jagdlizenzen erhalten.