Aufgrund der hohen Nachfrage an Mineralwasserkrügen (Brunnen Niederselters: 1754 – 600.000 Krüge, 1765 – 900.000 Krüge, 1775 werden 1.354.000 Krüge für den Versand hergestellt)* , wächst auch die Anzahl der Krughersteller. So wird der Verwaltungsablauf zwischen der Brunnenverwaltung und den Krugbäckern immer schwieriger. Um beispielsweise die Rückverrechnung von Ausschussmengen, oder die Bearbeitung von Mängelrügen der Kunden besser zu organisieren, führt man das sogenannte Krugbäckerzeichen ein. Bereits 1758 sieht ein Vertrag die Kennzeichnung der Krüge mit einem Brunnenstempel und einem Herstellerzeichen vor. Der meist runde Stempeleindruck des Mineralbrunnens befindet sich üblicherweise auf der Gefäßschulter und besteht bei den für Niederselters bestimmten Krügen aus dem Kreuz des Erstifts Trier und den Buchstaben „CT“, oder der Umschrift „CHURTRIER“. Ab dem 18.12.1802 ist der neue Eigentümer des Brunnens Nassau-Weilburg mit den Initialien „NW“ , ab 1806 folgt das Herzogtum Nassau mit „HN“ und seit 1866 die „Königlich Preussische Brunnenverwaltung“. Das Herstellerzeichen beschränkt sich zunächst auf den Ortsbuchstaben. Seit 1783 werden die Orstsinitialbuchstaben ergänzt um die „Krüg-Nro“ (StAW 115 Niederselters B Nr. 171a und c).
* vgl. F. Michel, Die Geschichte des Selterser Heilbrunnen, Nassauische Analen 72, 1961, 81-125