Barbara Klauer und Sohn Philipp

Bereits nach dem Tod  von Johann Heinrich Klauer (12.03.1811) durch Ertrinken, übernimmt seine Wittwe Barbara (*06.09.1773) die Ländereien, Gebäude und Krugbäckerei auf der Landshube. Ihre Heirat mit Revierförster Georg Bleitgen (16.06.1812) sichert ihr und ihrem Sohn Philipp Klauer die Existenz auf dem Hofgut. Nach dem frühen Tod ihres zweiten Ehemanns Georg Bleitgen (14.02.1818), kämpft Barbara zusammen mit ihrem Sohn Philipp für die Verlängerungen der Pachtverträge und Lieferungs-Kontrakte mit Niederselters. Die Pachtverträge sind einerseits wichtig für die weitere Betreibung der Landwirtschaft, andererseits sollen diese die Nutzung der Gebäude der Landshube sichern, hier vor allem für die Betreibung eines Krugofens.

Am 08. März 1827 bewirkt die Wittwe Barbara von der Verwaltung des Mineralwasserbrunnens in Niederselters eine Vertragsverlängerung ihrer Kruglieferungen.

1827 lässt Barbara Klauer einen neuen Krugofen (bitte klicken) auf der Landshube bauen, nicht zuletzt ermutigt durch den erfolgreich verlängerten Kruglieferungsvertrag mit Niederselters.

1857 erwähnt Sohn Philipp Klauer diesen neuen Krugofen in seinem Schreiben an das Herzoglich Nassauische Finanz Collegium:

Am 02. März 1829 heiratet Philipp Klauer (*10.05.1802) Elisabeth Menningen (*18.06.1806), die jüngere Schwester des Kaufmanns Jacob Menningen aus Ransbach (Orts Familien Buch Ra-Ba, Bd1, S. 807). Die folgenden Abbildungen zeigen Ausschnitte aus dem Original des Gebetbuchs, das Elisabeth zur Trauung erhält. Ihr Ehemann Philipp Klauer schreibt ihr eine Widmung und macht Einträge zur jeweiligen Geburt ihrer gemeinsamen Kinder. Das Original ist im Besitz von Hermann Letschert.

Philipp Klauer ist nicht mehr in der finanziellen Lage, die Pachtverträge für die Ländereien und Gebäude der Landshube eigenständig zu erfüllen. Daher bittet er seinen Schwager Jacob Menningen die Pachtverträge ab dem 26. Juni 1846 zu übernehmen.

Bereits zu Beginn des Jahres 1856 ahnt man, dass die Tage der Familie Klauer auf der Landshube gezählt sind. Ohne Pachtverlängerung keine Gebäude; ohne Gebäude keine Krugherstellung. Der „Überlebenskampf“ beginnt, da Heinrich Schmidt als neuer Förster ab 01. Januar 1858 alle Pachtverträge auf unbestimmte Zeit übernehmen soll. Das würde das Ende für Philipp Klauer und seine Mutter bedeuten.

Am 23. Juni 1856 startet Schwager Jacob Menningen einen erstenVersuch mit einer kaufmännischen Begründung, eine weitere Pachtverlängerung auf 24 bis 30 Jahre beim Herzoglich Nassauischen Finanz Collegium zu bewirken:

Jetzt verwendet sich sogar der Gemeinderat Baumbach für die Familie Klauer. Am 22. Oktober 1857 unternimmt dieser einen letzten Versuch, das Herzoglich Nassauische Finanz Collegium umzustimmen:

Weder kaufmännische Begründungen, noch Bitten auf emotionaler Schiene sind erfolgreich. Philipp Klauer mit Ehefrau Elisabeth und seine Mutter Barbara verlassen Ende 1857 die Landshube und ziehen nach Baumbach. Am 01. Januar 1858 übernimmt der neue Förster Heinrich Schmidt die Landshube mit allen Ländereien und Gebäuden. Das ist zugleich das Ende der Krugherstellung auf dem Gutshof. Die Landwirtschaft wird weiterhin neben den forstlichen Angelegenheiten betrieben. Philipp Klauer stirbt am 18.12.1879 in Baumbach.