Bau der Autobahn A48

Mit der Planung der Autobahn A 48 beginnt man bereits vor dem Zweiten Weltkrieg und nimmt sie für den Abschnitt Dernbacher Dreieck – Koblenz 1954 wieder auf. Im Dezember 1961 wird das erste, 11,8 km lange Teilstück zwischen dem Dreieck Dernbach und Höhr-Grenzhausen fertiggestellt. Im Oktober 1963 ist die Fortsetzung bis zur Anschlussstelle Bendorf/Neuwied/B 42 für beide Richtungsfahrbahnen abgeschlossen. Am 16.8.1965 gibt man die Rheinbrücke Bendorf für den Verkehr frei.

Landshuber Autobahnbrücke mit Behelfsgeländer aus Holz, um 1957.

Auf halber Strecke von Baumbach zur Landshube durchquert man eine Megabaustelle kurz vor Erreichen des Waldrandes. Beidseitig der Brücke befinden sich Baubüros, Wohnanlagen, Werkstatt, Betonaufbereiter, Schwarzdecken-, Trocken- und Mischanlagen und eine Kantine. Das mundige Bier der Limburger Brauerei Busch läßt sich auch so mancher Anwohner schmecken.

Blick vom heutigen Landshuber Parkplatz auf die tiefer liegenden Mischanlagen der Firmen HOCHTIEF  und  HORST & JÜSSEN. Es hat sich bei der einheimischen Bevölkerung einfach die Bezeichnung „Mischplatz“ eingebürgert. Im Hintergrund erkennt man den Baumbacher Friedhof (noch mit Kapelle) und die ersten Einfamilienhäuser  „Am Hohleplatz“.

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Fahrbare Sieb- und Brechanlage
Ein Mitarbeiter bedient einen Randstreifenfertiger, der die „Kriechspur“ für LKW abtrennt.
Die damals sehr moderne und heute zu schmale, sogenannte „Picasso-Brücke“ der Dernbacher Straße.
Zur Zeit der Planung und Fertigstellung der Brücke war die Straße nach Dernbach nicht asphaltiert. Für den damaligen Waldweg reichte die geringe Breite der Brücke.

Hatte man diese lärmende und stinkende Hölle der Mischplätze überwunden, wurde es immer ruhiger und auch die Luft roch angenehmer, wenn wir den Berg durch den hohen Fichtenwald zum Forsthaus hinunterliefen. Der Weg war nicht asphaltiert und lediglich mit „gelben“ Kies aus den naheliegenden Kiesgruben befestigt. Das gleiche galt natürlich auch für den Hof des Forsthauses. Die guten Beziehungen unseres Vaters Hans Groß zu den Baufirmen der Autobahn A48, machten es möglich, dass die Zufahrt (der Weg vom Parkplatz bis hinunter zur Landshube), die Einfahrt und der Hof des Forsthauses asphaltiert wurden. Im Gegenzug bauten die Firmen ein Wasserreservoire im hinteren Garten der Landshube, nach dem sie vorher das Wasser aus einem Tümpel im sumpfigen Bereich südlich der Landshube zum Mischplatz pumpten. Wir Kinder spekulierten auf die spätere Nutzung des neuen Wasserbeckens als Swimmingpool nach Fertigstellung der Autobahn, den wir dann mit Fröschen und Lurchen teilten.

Mein Bruder übernimmt später mein Fahrrad und ich seinen Kinderwagen als „Seifenkiste“.