Die ersten Erwähnungen
Die Gebäude der Landshube werden im Laufe der Jahrhunderte von Menschen mit unterschiedlichen Tätigkeiten und Interessen bewohnt und genutzt. Zunächst bewirtschaften „Hofmänner“ (Landwirte) mit ihren „Ackersmännern“, „Mägden“ und „Knechten“ die Ländereien rund um den „Mansus“, die „Hube“ oder das „Domanialgut“ (Domäne). Wenig später kommen Jäger und Revierförster dazu. Diese Berufsgruppe wohnt heute noch auf der Landshube. Schon sehr früh wird das Keramikhandwerk von verschiedenen Familien bis 1857 betrieben.
Die erste mir bekannte namentliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1523. Das Zinsregister der Pfarrkirche zu Vallendar verzeichnet einen Peter Fiddeler. Im Jahr 1545 wird ein „Christ von Bambach“ (Baumbach) erwähnt. 1589 kauft ein Eulner (Keramiker) „Hanns“ (bitte klicken) aus Höhr die Landshube zusammen mit dem dort ansässigen Hobmann für 1016 Gulden. Im Jahr 1597 wird von einem „Peter Kleibusch“ (bitte klicken) auf der Landshube als Leibeigener von Trier geschrieben. Seit 1640 lebt auch ein Johann Hollet/Holler , ein Melchior Wagener, ein Peter Klauer, ein Johann Wilhelm Pauli, ein Bartholomäus Stebach/Steinebach auf dem Hofgut.
Personen, die in der Zeit von 1640 bis 1740 zusammen auf der Landshube leben:
Viele Bewohner werden hier geboren, fast alle sterben auch auf dem Hofgut. So kommt es zu der Situation, dass für uns heute unvorstellbar viele Menschen zur gleichen Zeit die Landshube ihr Zuhause nennen: 3 Familien Holler (Johann, Peter, Leonard), 3 Familien Klauer (Peter, Wilhelm, Peter), 1 Familie Melchior Wagener, 1 Familie Wilhelm Pauli, 2 Familien Stebach (Bartholomäus und Hermann). In einem Zeitraum von 100 Jahren leben 10 Familien mit mehr oder weniger vielen Nachkommen aller Altersklassen zusammen auf dem Hofgelände. Einige ziehen als Erwachsene aus, andere wohnen mit ihren neu gegründeten Familien auf der Landshube weiter. Nicht zu vergessen sind die Mägde und Knechte, die ebenfalls mehr oder weniger lang hier leben.
Die enge Verbindung der einzelnen Familien entsteht nicht nur aufgrund der räumlichen Nähe, sondern drückt sich auch in familiären Ereignissen aus. So übernehmen während dieser Zeit laut Ortsfamilienbuch Ransbach-Baumbach Nachkommen von Johann Holler und Bartholomäus Stebach die Patenschaften: Anna Gertrud Holler bei Anna Margaretha Wagener (*14.03.1681), Leonhard Holler bei Anna Maria Wagener (*06.03.1682), Maria Holler bei Maria Wagener (*30.10.1685), Anna Catharina Holler bei Anna Catharina Wagener (*07.02.1689), Johann Hermann Stebach bei Anna Catharina Pauli (*25.09.1692). Am 18.08.1715 heiratet der Landshuber Krugbäcker Wilhelm Klauer in zweiter Ehe Anna Gertrud Wagener (*02.09.1687).
Seit Januar 1858 ändert sich die Situation. Mit dem Pachtvertrag des neuen Försters und dem Wegfall der Krugbäckerei, wohnt nur noch die Familie des Pächters im unteren Teil des Wohnhauses, der obere Stock ist für Herzog Adolph I. von Nassau reserviert. Er bewohnt zeitweise die Landshube zur Ausübung der Jagd.