Das Gestein der -Götsche Kiesgrube-

TK 25:000 Blatt5512 Montabaur, 1962

„Unter den Kölner Rheingeröllen kommen verschiedenartige Eisenkonglomerate und Quarzbrekzien vor. Bei einer Art liegen eckige Milchquarzbrocken in einer dunkelbraunen, eisenhaltigen Bindemasse. Ein sehr ähnliches Gestein findet sich in einer Kiesgrube am Nordrand der Montabaurer Höhe (Westerwald), 800 Meter östlich Forsthaus Landshube. Hier sind einzelne Kiesschichten zu einem schwarzbraunen Konglomerat verbacken. Das weiße Kiesmaterial besteht aus kleinen, wenig gerundeten Milchquarzbrocken als Quarzbrekzie. Woher stammen sie? Ein im älteren Tertiär (Paläogen) herrschendes feuchtheißes Klima zersetzte die devonischen Gesteine des damals frei liegenden Grundgebirges (Coblenz-Quarzit) bis in große Tiefe. Nur das Material der weißen Quarzadern konnte der intensiven Verwitterung widerstehen. Fließendes Wasser transportierte die Lockermassen fort und lagerte sie, nach Korngrößen gesondert, talwärts in Senken wieder ab. Es entstanden die bekannten Ton-/Sand-/Kieslagerstätten. Aus den devonischen Gesteinen stammendes Eisen und Mangan hatte  sich  im Wasser gelöst. Die Metalle  wurden  in den  Kieslagern, besonders im Bereich des Grundwasserspiegels durch Hinzutritt von Luftsauerstoff wieder ausgefällt. Dabei wurden Sandkörner und Quarzbrocken miteinander verkittet. Auf Bruchflächen erscheinen die Quarze ungerundet, so dass man das neu entstandene Gestein eine Quarzbrekzie nennen kann. Oberflächennahe Schichten der Kiesgrube sind hier und da rot gefärbt. Diese Färbung geht auf ein heiß-trockenes Klima der späteren  Tertiärzeit (Neogen) zurück. Ähnliche Böden sind in den heutigen Tropen, besonders in den Savannengürteln verbreitet, wo sie als Lateritböden bezeichnet werden, von later (lat.)- Ziegel. Die Rotfärbung beruht auf der Oxydation des Eisens bei geringer Feuchtigkeit (Farberde). Tertiäre Eisenkonglomerate sind auch aus anderen Teilen des Rheinischen Schiefergebirges bekannt. Der hier beschriebene Aufschluss ist als Beispiel zu werten.“         (ALTMEYER, H.: Die als Rheingerölle bei Köln auftretenden Konglomerate. – Aufschluß 29, H. 3, 93-98, Heidelberg 1978)

Die folgenden Fotos habe ich alle von einem noch sichtbaren Aufschluss am östlichen Rand der ehemaligen Kiesgrube aufgenommen:

In der Geologie bezeichnet ein Konglomerat (geht auf den lateinischen Begriff conglomerare = „zusammenballen“ zurück) ein grobkörniges, Sedimentgestein, das aus mindestens 50 % gerundeten Komponenten, also Kies oder Geröll besteht. Diese runden Anteile sind durch eine feinkörnige Matrix verkittet. Haben diese Flußgerölle  eine eckige Form, spricht man hingegen von einer Brekzie.