Landshuber Mineralwasser Krüge mit eigener Töpfermarke

Aufgrund der hohen Nachfrage an Mineralwasserkrügen (Brunnen Niederselters: 1754 – 600.000 Krüge, 1765 – 900.000 Krüge, 1775 werden 1.354.000 Krüge für den Versand hergestellt), wächst auch die Anzahl der Krughersteller. So wird der Verwaltungsablauf zwischen der Brunnenverwaltung und den Krugbäckern immer schwieriger. Um beispielsweise die Rückverrechnung von Ausschussmengen, oder die Bearbeitung von Mängelrügen der Kunden besser zu organisieren, führt man das sogenannte Krugbäckerzeichen ein. Bereits 1758 sieht ein Vertrag die Kennzeichnung der Krüge mit einem Brunnenstempel und einem Herstellerzeichen vor. Das Herstellerzeichen beschränkt sich zunächst auf den Ortsbuchstaben (Michel Fritz, Die Geschichte des Selterser Heilbrunnen, Nassauische Analen 72, 1961, S. 81-125). Seit 1783 werden die Orstsinitialbuchstaben ergänzt um die Krüg-Nro(StAW 115 Niederselters B Nr. 171a und c).

Interessant ist die Tatsache, dass in den Listen der Mineralwasserbrunnen die Landshube als eigenständiger Ort erscheint. So haben die Krugbäcker der Landshube ihren eigenen Ortsbuchstaben Krugnummern, neben den anderen aus Baumbach (B) oder Ransbach (R). und später auch ihre Krugbäcker-Nummer. Ein graues, bauchiges Krugfragment mit dem Initialbuchstaben (L) für Landshube, findet Heinz Nienhaus 1984 im Hintersten Bach südlich des Forsthauses Landshube.

(Nienhaus, Heinz, Zum Krugbäckerhandwerk im Westerwald. Vom schlichten Haushaltsgeschirr über kunstvolle Prunkgefäße zu den Brunnenkrügen, in KERAMOS, Heft 106, Düsseldorf,1984, S. 58-59)

In dem Tabellenausschnitt gibt Nienhaus (1984) Beispiele für die Entwicklung von Töpfermarken aus den bedeutendsten Krugbäckerorten des Westerwaldes. Die Marke „L“ für Landshube, mit der Krugnummer 15, bezieht sich auf das im Hintersten Bach gefundene Krugfragment.

Im Privatbesitz, Höhr-Grenzhausen.
Im Privatbesitz, Höhr-Grenzhausen.

Interessant ist, dass dieser noch vollständig erhaltene Krug mit der Töpfermarke „L“ die gleiche Krugbäckernummer „15“ aufweist, wie das wohl ältere Krugfragment, welches Nienhaus (1984) beschreibt.

Im Privatbesitz, Höhr-Grenzhausen.
Ronald Kaffine, Höhr-Grenzhausen