Alles wieder beim Alten, wie vor 1000 Jahren!
Aufgrund von häufigen Neuorganisationen der Forstreviere, wechselt auch die Zugehörigkeit der Landshube im Laufe der Jahre. So kennt jeder über einen langen Zeitraum das gleichnamige „Forstrevier Landshube“. Danach wird das Forsthaus Bestandteil des „Forstreviers Kannenbäckerland“ unter der Leitung von Detlev Nauen mit Wohnort in Höhr-Grenzhausen. Er ist der erste Forstbeamte, der dauerhaft die Staatswaldflächen rund um die Landshube betreut und nicht mehr im Forsthaus Landshube wohnt. Die Aufhebung der sogenannten „Residenzpflicht“ in 2001 macht das möglich. Diese alte Vorschrift stammt aus dem Jahr 1720 und besagt, dass die Förster in ihrem angestammten Revier wohnen müssen, damit sie alle Teile zu Fuß erreichen können.
Der Name „Landshube“ existiert somit nicht mehr in dieser neuen Revierbezeichnung, und niemand weiß genau, wie es um die Landshube steht. Ist diese überhaupt noch ein Forsthaus? Ist die Landshube noch bewohnt, wenn ja, wer wohnt dort, ein Förster oder eine Privatperson? Seit 2011 sieht man regelmäßig Fahrzeuge zur Landshube fahren. Es sind dies Autos der Familie von Revierförster Klaus Jacoby. Was nur wenige wissen ist die Tatsache, dass Herr Jacoby mit seiner Familie lediglich das Haus bewohnt. Von hier aus betreut er sein „Forstrevier Wirges“, also nicht den Staatswald in unmittelbarer Nähe des Forsthauses.
Das soll sich bald ändern. Im Rahmen einer weiteren Forstneuorganisation, die am 27.07.2021 erfolgt, wird die Landshube mit den sie umgebenden Staatswald-Abteilungen (175 – 189) und den neu hinzugekommenen Waldflächen der Fürstenfamilie zu Wied (Abt. 400 – 408), an das „Forstrevier Wirges“ angegliedert. So übernimmt Klaus Jacoby auch die o.a. Staatswaldgebiete. Im November 2021 beschließt der Rat der Stadt Wirges, das neue Revier in „Forstrevier Wirges-Landshube“ zu benennen. Somit wird der traditionelle, über 1000-jährige Name „Landshube“ wieder aufgenommen. Eine lobenswerte Entscheidung!
Für Einheimische eher eine ungewöhnliche Vorstellung, dass die „alte“ Landshube jetzt zumindest forstorganisatorisch zu Wirges gehört. Historisch betrachtet hat sich ein Kreis geschlossen, denn bereits vor 958 war der „Gutshof Landshube“ Teil des Königshofs zu „Uidhergis“ (= Wirges). Also bezüglich der Zugehörigkeit alles wieder beim Alten.
Seit Mitte 2023 wird der neue Staatswald rund um das Forsthaus Landshube erstmals von einer Forstbeamtin geleitet. Frau Gesche Böbinger übernimmt von Klaus Jacoby (der in dem Forsthaus wohnen bleibt) das „Forstrevier Wirges-Landshube“.