Als hätte Förster Hans Groß den heutigen Zustand unseres Waldes vorausgeahnt.

Brief von Jürgen Schlüter, Forstdirektor A.D., damaliger Leiter des Forstamts Neuhäusel und Vorgesetzter meines Vaters: „Als ich so durch das Gästebuch (Forstamt Neuhäusel) geblättert habe, sind mir eine Menge Geschichten zu Ihrem Vater eingefallen, hier nur eine: Ihr Vater, sehr belesen, weit gereist und äußerst weltmännisch, hatte eine große Neigung zu exotischen Baumarten, die er zumeist persönlich in ihren Herkunftsländern gesehen hatte. Wenn er seine jährlichen Kulturpläne aufstellte, dann bewegte sich seine Planung bei profanen Fichten, Buchen, auch mal Bergahorn oder Roteichen. Wenn es dann zur Ausführung in der Pflanzzeit kam, dann wich er ohne das Wissen seines Chefs von der Planung ab. Nein, nicht am Rand der Pflanz-Fläche, sondern eher im Inneren, nach dem Motto „wenn der Chef hier vorbeifährt, dann sieht er, dass die Planung exakt ausgeführt wurde. Bis ins Innere der Pflanzfläche wird er schon nicht vordringen“. Das war bei meinem Vorgänger Hellmut Senftleben so, und bei mir auch. Wenn ich heute als Pensionär mit meiner Frau über die Montabaurer-Höhe wandere, dann entdecke ich überall Abies procera/nobilis (Pazifische Edeltanne), Mammutbäume und was nicht sonst noch. Alles zwischen 25 und 40 Jahre alt. Die hatte er in kleinen Gruppen, da wo der Standort es zuließ, ohne Ankündigung mitpflanzen lassen. Es gibt wohl kein Revier im ganzen Westerwald, wo mehr Exoten wachsen, wie im Revier Landshube. Er hat sich wohl immer ein so gemischtes Waldbild vorgestellt. Sein Nachfolger Jörg Lambert hat mir erzählt, ihr Vater hätte ihn immer auf die Exoten hingewiesen und auch auf die Notwendigkeit, diese frühzeitig zu asten, damit sie zu Wertholz würden. Ich habe Ihren Vater sehr geschätzt und auch Ihre Mutter. Mit Ihrem Vater hatte ich ein sehr enges und ein sehr gutes kollegial-freundschaftliches Verhältnis.  Mit freundlichen Grüßen, Ihr Jürgen Schlüter Forstdirektor A.D., Neuhäusel“