Seltsame, offene „Gräber“

In jüngster Zeit fallen den Besuchern des Waldes rund um die Landshube an verschiedenen Stellen seltsame, offenstehende Gruben auf. Gesichert mit einem Absperrband geben diese Anlass zu allerlei Spekulationen und zum Bedarf einer Erklärung.

Foto: Arno Frink
Foto: Arno Frink

Die nummerierten Bodeneinschläge sind Bestandteil einer Versuchsreihe der Landesforsten Rheinland-Pfalz. Sie haben alle die gleichen Abmessungen von 2m-Länge, 1m-Breite und 1m-Tiefe und dienen zur Bodenanalyse. Die ermittelten, chemischen Werte werden für eine landesweite Standortskartierung benötigt. Diese Standortskartierung ist eine wesentliche Grundlage für den naturnahen Waldbau. Sie gibt Hinweise auf die natürlich vorherrschende Waldgesellschaft, die für die Standorte geeigneten Baumarten sowie auf örtlich vorherrschende Risikofaktoren wie zum Beispiel Sturmwurf und Trocknis. So können stabile, gesunde und artenreiche Ökosystem geschützt und geschaffen werden und die vielfältigen Funktionen der Wälder den örtlichen Gegebenheiten angepasst und nachhaltig sichergestellt werden (Landesforsten Rheinland-Pfalz, 2023).

Foto: Detlef Groß
Foto: Detlef Groß

Diese Profilgrube befindet sich oberhalb des ersten Landshuber Weihers, in der Staatswald-Abteilung 404 im ehemaligen fürstlich Wiedischen Gebiet. Der Aufschluß zeigt dicht unter der Humusschicht die für diese Region typischen Sand-und Kiesablagerungen aus dem frühen Tertiär vor ca. 60 Mio. Jahren (geologische Verhältnisse).

Foto: Detlef Groß
Foto: Detlef Groß