Die Geschichte des Hofgutes und Forsthauses Landshube
Fischerei und Verpachtungen
Das Thema Fischfang ist der ursprüngliche Grund dafür, dass Menschen diese Weiher künstlich aufstauen. Der kurfürstliche Hof benötigt große Mengen an Fisch, und das nicht nur zur Fastenzeit. Deshalb lässt man an vielen geeigneten Stellen in Kurtrier, Bäche präparieren und Teiche anlegen, so auch südwestlich der Landshube. Die jeweiligen Revierjäger oder Förster werden seit Jahrhunderten angehalten, die Weiher und Bäche zu pflegen. Besonders die aufwendigen Reparaturen der Dämme nach Starkregen oder Zerstörung durch Nagetiere bereiten den Betreibern Sorge bis zur heutigen Zeit. Erst im Mai 2023 wurde der unterste Damm am vierten Weiher ausgebessert.
Setzlinge sind junge Besatzfische (um ein Teich zu besetzen). Diese Fische haben ihren ersten Sommer (einsömmrig) hinter sich, sind also schon älter als die Brut (Brütlinge).
1961, Förster Hans Groß lässt, zusammen mit seinem Mitpächter Jakob Schwaderlapp aus Baumbach, den ersten Weiher ab. Bei dem sogenannten Abfischen werden im Laufe der Zeit nicht nur Fische eingesammelt, sondern auch so manch altes Teil im Schlammboden geborgen. So etwa historische Mönchstaubretter (bitte klicken)oder Scherben einer sehr alten Gebrauchskeramik (bitte klicken).
Über Jahrzehnte hatten die einzelnen Weiher unterschiedliche Pächter. Das gilt besonders für die letzten beiden Teiche, deren Betreiber häufig wechselten. Ganz anders sieht es mit den ersten beiden Weihern aus. Diese hat die Familie Keller aus Höhr-Grenzhausen seit 1968 bis heute, ohne Unterbrechung in Pacht. Zunächst bis 1985 zusammen mit Förster Hans Groß. Ein markantes Bild für die Landshuber Weiher ist die heute noch existierende Hütte am südöstlichen Ufer des dritten Weihers. Von 1954 bis 1967 ist die Familie Dr. Kramann aus Höhr-Grenzhausen Pächter des dritten und vierten Weihers. Der nachfolgende Pächter Dr. Trümper aus Limburg erweitert nach 1967 die heute noch bestehende Holzterrasse.
Im Frühjahr 1962 errichtet Dr. Kramann ein Betonprofil für einen Notüberlauf. Holzschieber sollen bei starker Füllung des Weihers gezogen werden, um das Wasser weiter in den vierten Teich zu leiten. Mit dieser Aktion soll der Damm geschützt werden. Dieser Überlauf existiert heute noch am nordwestlichen Ufer.
Weitere Pächter des dritten und vierten Landshuber Weihers waren von 1978 bis 1989 Herr Hübinger (Firma JASBA-Mosaik), zusammen mit Artur Zinndorf aus Baumbach. Danach folgten in mehr oder weniger kurzen Abständen noch weitere Betreiber.
Heute können passionierte Angler mit gültigem Fischereischein für diese beiden unteren Weiher beim Forstamt Neuhäusel einen Tages- oder Wochenendschein erwerben, mit oder ohne Hütte.